Kleinbohrpfähle, auch Mikropfähle genannt, sind Verpresspfähle mit einem zentralem Bewehrungsstab oder Rohr mit Durchmessern von weniger als 30 cm. Die Pfähle können als Zug-, Druck- oder Zug-Druckelement verwendet werden, wobei die Lastabtragung über das Stahlelement und den Zement in den Boden erfolgt. Mikropfähle wirken als Einzeltragelement und werden nicht vorgespannt.

Mikropfähle

Anwendung

Gründung und Nachgründung auch von Neubauten oder Bestandsgebäuden
Auftriebssicherung von Bodenplatten
Baugruben und Hangsicherung (Rohrträgerverbau)

Verfahrensablauf

Die Kleinbohrpfähle können entweder in ein vorgebohrtes Bohrloch versetzt und mit Zementsuspension verpresst werden, oder als selbstbohrendes Element mit Zementspülung hergestellt werden. Der Durchmesser der Pfähle und der erforderliche Korrosionsschutz werden an die statischen Vorgaben angepasst. Als Tragglied werden Vollstäbe oder Hohlstäbe mit einem aufgewalzten Endlosgewinde verwendet. Die Elemente werden nicht vorgespannt.

Ihr besonderer Vorteil besteht aber darin, dass sie selbst unter sehr beengten Verhältnissen hergestellt werden können, was zudem äusserst lärm- und erschütterungsarm erfolgt. Häufig sind daher Mikropfähle die erste Wahl, wenn an oder sogar in Bestandsbauwerken gegründet oder nachgegründet werden soll (z.B. bei Sanierungen).

Da diese Pfähle mit relativ kleinen und leichten Bohrgeräten hergestellt werden, sind sie besonders bei kleineren Baumassnahmen oft die technisch und wirtschaftlich beste Lösung.

Vorteile

Halten Druck-, Zug- oder Wechselbeanspruchungen stand, jedoch geringe Querbelastung
Können in beengten Raumverhältnissen hergestellt werden
Flexible Längenanpassung
Können als wirtschaftliche Alternative zu Bohrpfählen dienen
Können mit anderen Verfahren kombiniert werden und somit eine kostengünstige Alternative zu Einzelverfahren darstellen

Qualitätssicherung

Keller verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich der Belastungsversuche in verschiedenen Gesteinsformationen. Im Kombination mit unserer internen Planungsabteilung werden somit alle Projekte auf den jeweiligen Baugrund zugeschnitten.

Weitere Punkte zur Qualitätssicherung sind die von der Norm vorgeschriebene Durchführung von Belastungsversuchen, sowie die Befolgung der Herstellungsvorgaben laut den einschlägigen Normen, bzw. den Zulassungen der Hersteller.